Im falschen Film

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Walter Bieri - Editoral

Die Petition ist erfolgreich im Bundeshaus übergeben worden. Nun bin ich urlaubsreif. Bevor wir in die Bretagne reisen, steht noch die leidige Sache mit dem Gewicht auf dem Programm. Also guten Mutes ab auf die Waage, denn nach Werkangabe und Fahrzeugausweis wiegt unser Ducato 3045 kg. Aber o Schreck – die Waage zeigt 3490 kg, und das ohne Hund und Gepäck. Also was tun?

Abspecken! Wir haben zwei GEL/Bleibatterien im Aufbau montiert, die zusammen 55 kg wiegen. Also entscheide ich mich, auf eine Lithiumbatterie umzustellen, was uns eine erfreuliche Gewichtsersparnis von 43 kg bringen wird.

Bei der folgenden Preisrecherche komme ich richtig ins Staunen: In Deutschland kostet dieser Akku inklusive Schweizer Mehrwertsteuer umgerechnet 782 Franken. Im Schweizer Fachhandel finden sich Preise für diesen Akku von 1068 Franken bis 1400 Franken. Das ist mindestens ein Mehrpreis von 36% für genau dasselbe Produkt. Hochpreisinsel Schweiz hin oder her – man kann auch übertreiben. Ich bin grundsätzlich kein Freund von Einkaufstourismus, aber hier werde ich eine Ausnahme machen.

Szenenwechsel. Bekannterweise boomt das Camping. Dass hier vor allem Wohnmobile den Hauptteil bilden, wissen vielleicht nicht alle. Die Schweiz bietet ca. 400 Campingplätze. Die Zahl der Stellplätze hat sich in der Pandemie mehr als verdoppelt. Man möchte meinen, das sollte wohl genügen; aber alle wollen an Topdestinationen stehen. 

Die sind schnell besetzt. Da bieten sich Ausweichstellen in den Bergen und Parkplätze an Seeufern geradezu als private Stellplätze an. Solches Verhalten ist nicht nur illegal, sondern führt schlimmstenfalls zu Verkehrsbehinderungen. Es stört mich sehr, dass eine Minderheit derart Ärger verursacht und so einer schönen Branche ein schlechtes Image verleiht.

Mein Wunsch an alle Camperinnen und Camper: Haltet euch bitte an die Regeln, damit Camping weiterhin für alle angenehm und erholsam bleibt.

Mit zuversichtlichen Grüssen